|

Bewegung gegen Fatigue!

Die Auseinandersetzung mit einer Krebserkrankung und deren Therapie sind für Körper und Geist anstrengend. 90% der Tumor- Patienten leiden unter anhaltender Müdigkeit, die auch durch Schlaf nicht zu beheben ist – Fatigue.

Die Auslöser dafür sind komplex: So gibt es wohl eine angeborene Empfänglichkeit für Fatigue. Stoff- wechseleffekte von Tumor und Therapie sowie hormonelle Veränderungen tragen dazu bei. Ebenso sind psychische und soziale Belastungen als „Energieräuber“ nicht zu unterschätzen. Oft mündet das in einem Teufelskreis: Müdigkeit und Antriebsarmut sorgen für ein „Schonverhalten“. Betroffene versuchen durch vermehrtes Hinlegen und Ausruhen wieder zu Kräften zu kommen. Dadurch bauen sich aber Muskulatur und Kondition rasch ab. Das führt zu weiterem Aktivitätsverlust und zunehmender Erschöpfung.

Medikamente können im Einzelfall (z.B. bei depressiver Komponente) Patienten unterstützen. Mittelfristig führt die erfolgreiche Behandlung der Tumorerkrankung zu einer Besserung. Doch auch schon während der Behandlung kann man selbst etwas gegen Fatigue unternehmen. Die besten Ergebnisse zu Vermeidung und Behandlung werden durch regelmäßige Bewegung erreicht.

Dabei sind einige Regeln zu beachten:

  • Beginnen Sie sofort mit mehr Bewegung im Alltag. Je früher, desto besser!
  • Beurteilen Sie die Wirkung des Trainings danach, wie Sie sich nach der Bewegung fühlen, nicht währenddessen.
  • Überfordern Sie sich nicht! Vielleicht ist es zunächst nur ein Treppengang mehr oder Hockergymnastik, die später ein weiteres Training erlauben. Beginnen Sie sachte und steigern Sie in kleinen Schritten. Dabei soll es ruhig etwas anstrengend sein – Sie sollten aber nach der Einheit nicht völlig „ausgepowert“ sein. Überforderung kann Fatigue kurzfristig verstärken.
  • Lassen Sie aber auch nicht zu schnell eine Trainingseinheit ausfallen. Wenn Sie sich an einem Tag schwächer fühlen – reduzieren Sie die Intensität, aber bleiben Sie am Ball. Vielleicht dann lieber ein kleiner Spaziergang statt der geplanten Walkingstrecke. Sie können auch später am Tag zuhause noch kräftigende Übungen machen.
  • Besonders erfolgreich sind 3x/Woche Ausdauertraining über 30-45 Minuten, ergänzt um 2 x Krafttraining pro Woche. Yoga ist auch sehr gut wirksam.

Bezüglich der individuellen Gestaltung unter Berücksichtigung Ihrer Begleiterkrankungen sprechen Sie uns an. Auch soziale Kontakte in einer Sportgruppe können hilfreich sein. Es gibt die Möglichkeit, über die Krankenkasse Rehabilitationssport zu verordnen. Das kann von Gymnastik im Sitzen bis zu fordernden Aktivitäten angepasst werden. Gehen Sie es an!


Hinweis: Die Infoblätter werden gewissenhaft recherchiert, ersetzen aber keine ärztliche Beratung.

Ähnliche Beiträge