Mit „Dampfen statt Rauchen“ Lungenkrebs vermeiden?
Dass Zigaretten-Rauchen viele Krankheiten – darunter auch Krebs an verschiedenen Organen – verursacht, hat sich inzwischen rumgesprochen. Der neue Trend „Dampfen statt Rauchen“ erscheint manchen Menschen da als willkommener Ausweg. Doch sind die E-Zigaretten wirklich harmlos?
14-faches erhöhtes Lungenkrebsrisiko
„Für Nikotinbelastung durch die Benutzung von elektronischen Systemen (Vaping) wurde bereits eine Erhöhung der Gefahr von verschiedenen Lungenschäden gezeigt. Bisher war aber der Einfluss des ‚Dampfens‘ auf das Lungenkrebsrisiko unbekannt“, schrieben Randall Harris und seine Co-Autoren vom Comprehensive Cancer Center der Universität des US-Bundesstaates Ohio in Columbus im „Journal of Oncology Research and Therapy“.
Im Rahmen einer sogenannten Fall-Kontroll-Studie stellten die Wissenschafter deshalb 4.975 Patienten mit einer Lungenkarzinom-Diagnose 27.294 Personen mit gleichen persönlichen Merkmalen ohne Krebs gegenüber. Wie katastrophal Rauchen bzw. „Dampfen“ für die Gesundheit, insbesondere für das Lungenkrebsrisiko ist, belegen folgende Ergebnisse: Zigarettenraucher hatten im Vergleich zu Nichtrauchern ein um das 14-Fache erhöhtes Lungenkrebsrisiko.
Besonders schlechte Idee: Neben dem „Dampfen“ auch noch „echte“ Zigaretten rauchen
Die Kombination von E-Zigaretten und regelmäßigem Griff zu den „echten“ Zigaretten erhöhte die Erkrankungswahrscheinlichkeit an einem Lungenkarzinom auf das 59-Fache, was im Vergleich zu herkömmlichen Glimmstängeln allein nochmal einer Vervierfachung der Gefährdung entspricht.
Dazu passen auch tierexperimentelle Studien mit gleichartigen Ergebnissen – übrigens nicht nur für die Lunge, sondern auch z.B. für Blasenkrebs.
Auch ohne Nikotin schädlich
Durch die zugesetzten Aromen wird oft tiefer und häufiger inhaliert. Die inhalierten Aromastoffe aus E-Zigaretten können sich aber nicht nur auf die Lunge auswirken, sondern auch massiv auf das Herz-Kreislauf-System. So können zum Beispiel Vanille- und Zimt-Aromen natürliche Abwehrmechanismen im Körper unterdrücken, Entzündungsprozesse fördern und zellulären Stress auslösen. Studien haben zudem gezeigt, dass Eugenol (Gewürznelke), Zimtaldehyd (Zimt), Citronellol (blumig) und Limonen (Zitrus), Herzmuskelzellen in erhöhtem Maße beeinträchtigen können. Diese Vorgänge fördern Arterienverkalkung, Herzinfarkte und Herzmuskelschwäche.